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Impfmüdigkeit und Impfkritik
Die hohe Impfquote hat in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass Masernerkrankungen selten geworden sind. Das führt auch dazu, dass die Bedrohung weniger wahrgenommen wird und infolgedessen weniger geimpft wird. Neben dieser Impfmüdigkeit gibt es aber auch massive Impfkritik, die von allerlei selbst ernannten Experten geäußert wird:
- So hatte ein promovierter Biologe behauptet, es gäbe keine Masernviren und demjenigen, der mit wissenschaftlichen Methoden die Existenz von Masernviren nachweisen könnte, eine Zahlung von 100000 Euro in Aussicht gestellt. Ein Mediziner tat dies, erhielt aber kein Geld. Daraufhin zog der Mediziner vor Gericht, das den Impfgegner am 12. März 2015 zur Zahlung verpflichtete (Süddeutsche).
- Eine der am häufigsten aufgerufenen Seiten der Impfkritiker im Netz (Impfen? Nein danke!), die im Wesentlichen Verschwörungstheorien anbietet, wird von einem Menschen betrieben, der als selbst ernannter UFO-Experte seit Jahren gegen den Bundestag prozessiert (taz).
- Seriöser und professioneller erscheint die Impfkritik aus der naturheilkundlichen Richtung (hier Zentrum der Gesundheit). Doch fehlen jegliche Belege für die pseudomedizinischen Aussagen und es gibt ein deutliches Verkaufsinteresse an Nahrungsergänzungsmitteln (Verbraucherzentrale Hamburg).
- Ein britischer Arzt, der im Jahr 1998 die Masernimpfung in Zusammenhang mit dem Auftreten von Autismus (Stern) brachte, musste zwölf Jahre später seine Veröffentlichungen zurücknehmen und er verlor seine Approbation.
Das Entscheidende ist, dass es bei Impfbefürwortern und Impfgegnern eben nicht um eine Glaubenssache geht. Stattdessen geht es darum, inwieweit anerkannt wird, dass Wissenschaft jederzeit überprüfbare und transparente Aussagen macht, die durch entsprechende Untersuchungsergebnisse untermauert werden. Verschwörungstheoretiker tun dieses nicht, sie bieten statt dessen nur Inhalte an, die man glauben kann oder auch nicht.
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